DMV Raceweekend Hockenheim Ergebnisse, Bilder und Rennbericht

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„Wusste für einen Moment lang nicht, wo ich war“

 

Text: Erich Kahnt

Elio Cocciarelli, Italiener mit Temperament, ist nicht gerade der Ruhigste im HRA-Starterfeld, auch anders als sein Bruder Roberto, obwohl Elio sogar noch der Ältere der beiden ist. Aber er hatte 2018 mit bis dahin sechs Rennlaufsiegen und einer Reihe von Podiumsplatzierungen in zehn Rennläufen der HRA-Klasse GO6/Sports2000-Rennsportwagen eine bemerkenswert gute Saison und sich dadurch vor dem letzten Saisonrennen in eine relativ komfortable Position an der Tabellenspitze gefahren. Ein dritter Platz in der Klasse, unter Umständen gar ein vierter in nur einem der beiden Läufe beim „DMV Int. Automobil-Preis von Hockenheim“ würde ihm zum HRA-Meistertitel Gesamt 2018 sogar dann reichen, wenn sein härtester Konkurrent in Tabelle und Klasse, Harald Thönnes, beide Rennläufe gewinnen würde – was andererseits aber auch möglich war…

Nach seinem  Swift-Intermezzo in Zandvoort saß Elio Cocciarelli in Hockenheim wieder in seinem gewohnten Tiga SC 85-Ford und war im Qualifying innerhalb der GO6 mit 1.54,847 klar schneller als Harald Thönnessen in seinem Swift DB 2-Ford (1.55,997) und nur hauchdünne 0,06 Sekunden langsamer als der Schnellste in dieser Klasse, der da noch amtierende HRA-Meister Harald Schmeyer in seinem Lola T 492 (1.54,786) – so weit, so gut, das war in dieser separaten Startgruppe Startreihe eins. Überhaupt Schnellster des Qualifyings war der zweifache Zandvoort-Gesamtsieger Stefan Scho im F3-Ralt RT 3/84-VW Spiess mit 1.50,403 Minuten (Schnitt 149,15 km/h, Schnellster HRA-Klasse GO2), es folgten Thomas Weidel (F3-Ralt RT 3/84-VW Brabham Judd, 1.50,553), Werner Fischer (F3-Ralt RT 1-Toyota Novamotor, 1.51,860), Daniel Hornung (F3-Ralt RT 3/83-Toyota Novamotor, 1.51,870), Peter Schmitz (F3-Dallara F 388-Alfa Novamotor, 1.52,122, Schnellster GO1), Roberto Cocciarelli (F3-Dallara F 386-Alfa Novamotor, 1.52,336), Peter Hug (F3-BSR 893-VW Spiess, 1.52,699, Schnellster GO7) und Heinz Lange (F3-Dallara F 387-Alfa Novamotor, 1.53,031) auf den ersten acht Startplätzen dieser Startgruppe. Jürgen Meyer im FF2000-Reynard SF 86-Ford war als Elfter des Qualifyings Gesamt Schnellster der HRA-Klasse GO3 (1.55,552). Ungewohntes Schlusslicht des Qualifyings ohne Zeit war Falk Künster mit seinem F3-GRD  373-Toyota Novamotor. „Wir hatten im Qualifying Luft in der Einspritzpumpe,“ schlüsselte er auf, „daher schaffte ich nur eine halbe Runde.“ Mit Axel Pilz‘ Ralt RT 1-Toyota Novamotor war Werner Fischer quasi in die Zweiliter-Formel 3 „aufgestiegen“ und gleich bemerkenswert „mit bei der Musik“. „Ich wollte einmal ein anderes Auto ausprobieren, mir fehlt aber noch rund eine Sekunde, um wirklich vorn mitzuspielen“, gab er sich dennoch selbstkritisch. „Ich wollte nicht gleich am ersten Tag das Auto kaputt machen. Normalerweise hätte ich noch einen Test einlegen müssen, aber ich dachte, ich fahre damit einmal eine Rennstrecke, die ich kenne.“

In Rennlauf eins übernahm in Startgruppe eins vom Start weg Stefan Scho das Kommando und fuhr fortan einem ungefährdeten Gesamtsieg entgegen. Vier Runden lang hielt der erstaunliche Werner Fischer auf ungewohntem  Auto Rang zwei Gesamt, dann fing ihn Daniel Hornung ab, der nach einer Saison mit einem Defekt nach dem anderen endlich einmal wieder ein gutes Resultat mehr als verdient gehabt hätte – aber nach sieben Runden war wieder Schluss mit technischem Defekt… Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der vom letzten Platz, 13, in dieser Startgruppe kommende Falk Künster bereits bis auf Rang zwei hinter Scho gekämpft, den er bis ins Ziel hielt! Werner Fischer wurde Dritter Gesamt und in der Klasse GO2 hinter Scho und Künster vor dem Klassensieger GO7 Peter Hug mit der „7“ im Alter vorn. Er wiederum, noch Achter Gesamt in der zweiten Runde, hatte in der Folge drei Konkurrenten überholt und profitierte dann noch vom Ausfall Hornungs. Ein heißes Duell in den letzten Runden lieferten sich dahinter Roberto Cocciarelli und Peter Schmitz um den Klassensieg in der HRA GO1, da wurde kein einziger Meter verschenkt. Cocciarelli führte zunächst vor Heinz Lange, aber dann tigerte Schmitz heran, ging in der achten Runde in der Klasse in Führung, ehe sich Cocciarelli in der zehnten wieder durchsetzte und das Kommando knapp bis zur Zielflagge behielt. Heinz Lange wurde Klassendritter und Siebter Gesamt vor GO3-Klassensieger Jürgen Meyer, der in der achten Runde Jochem Sihorsch im F3-Ralt RT 3/84-VW Brabham Judd überholt hatte, letztlich Vierter in der GO2.

„Es war ein sehr gutes Rennen“, freute sich der Zweitplatzierte Falk Künster. „Stefan Scho sah ich nach dem Start nicht einmal, der war weg. Als Werner Fischer und Daniel Hornung miteinander kämpften, kam ich heran, Daniel fiel dann aus, für Werner Fischer brauchte ich zwei Runden. Man darf aber auch nicht vergessen, dass zwischen meinem und Schos Auto zehn Jahre liegen…“ Witzelte der deutlich ältere Scho schlagfertig: „Aber auch nicht, dass es zwischen uns Fahrern noch mehr sind…“

Werner Fischer sieht  noch Verbesserungspotenziale: „Ich bin noch nicht am Ende der Fahnenstange, ich muss einfach das Auto noch härter herannehmen. Den Umstieg von meinem 1600er March 713 M merkte ich beim Fahren nicht so direkt, aber der Ralt verfügt über ein viel besseres Handling und viel bessere Bremsen. Ich hätte ruhig noch 50 Meter später bremsen können, war immer noch zu früh dran, einige Ecken hatte ich noch nicht so im Griff. Aber mit dem Team Biehl betreuen mich sehr gute Leute.“ Zufrieden war auch Peter Hug mit seinem vierten Platz Gesamt. „Anfangs waren die Reifen kalt, kein Grip“, berichtete er. „Aber der vierten, fünften Runde wurde die Haftung besser, und meine Rundenzeiten wurden schneller, mein Vertrauen ins Auto wuchs, es lief einwandfrei, nur an der Hinterachsbalance muss ich noch arbeiten. Ich habe aber jetzt einen guten Startplatz für Lauf zwei, wenn ich das halten kann, bin ich zufrieden.“ „Es war noch sehr rutschig heute Morgen“, meldete auch Roberto Cocciarelli. „Ich brauchte einige Runden, bis die Reifen auf Temperatur waren. Dann ließ ich Peter Hug vorbei, um seinen Windschatten auszunutzen, denn Peter Schmitz fährt sehr gut, der wird mit seinem Auto immer schneller.“ Auch der hatte richtig Spaß an diesem Duell: „Zeitweise gingen wir mit drei Mann durch die Kurven im Kampf um den Klassensieg, anfangs war Heinz Lange noch mit dabei. Ich hatte dann ein bisschen Probleme beim Überrunden, und Roberto war durch.“

Als die zweite Startgruppe in Rennlauf eins mit der Klasse GO6, den Sports2000-Rennsportwagen, in der ersten Runde die „Sachs-Kurve“ anbremste, lag Tabellenführer Elio Cocciarelli im Tiga SC 85 knapp vor Harald Schmeyer im Lola T 492 und Harald Thönnes im Swift DB 2 – schleuderte bereits beim Anbremsen hier und drehte sich wenig später in der „Opel-Kurve“…! „Ich wollte mich in den ersten zwei Runden von den Verfolgern absetzen“, versuchte er nachher eine Erklärung. „Dann war ich so durcheinander, dass ich für einen Moment lang nicht wusste, wo ich war.“ Mit viel Glück konnte er weiterfahren, war jetzt aber hinter Schmeyer, Thönnes, Volker Böhm (Swift DB 2), Kevin Overman (Royale RP 37) und Dennis Rönz (Reynard 88 S) nur noch Sechster in der Klasse, das war für den Moment im Zweifel zu wenig. Dann schnappte er aber in der dritten Runde Rönz, in der vierten Overman und in der fünften Böhm und war Klassendritter, hielt das Minimalziel in punkto Meisterschaftsgewinn wieder in der Hand und trug es ins Ziel. Und wie notwendig das aus seiner Sicht war, zeigte sich, als Harald Thönnes in der letzten Runde Harald Schmeyer packte und mit nur 0,5 Sekunden Vorsprung vor diesem die Klasse gewann… „Erst als ich aus dem Auto stieg und eine Champagnerdusche abbekam, wusste ich, jetzt bin ich Meister“, frohlockte Elio Cocciarelli erleichtert. „Es war ein anstrengendes Rennen, es war eine schöne, aber auch harte Saison in einer Klasse mit hoher Konkurrenzdichte. Biehl Racing hat das Auto immer top vorbereitet und einen tollen Job gemacht über das Jahr.“

Der zweite Rennlauf am frühen Samstagabend war in der ersten Startgruppe von etlichen Positionskämpfen geprägt, Stean Scho (Ralt RT 3/84-VW Spiess) führte nach der ersten Runde, dann ging Falk Künster (GRD 373-Toyota Novamotor) für drei Runden nach vorn, ehe sich ab der fünften Runde Thomas Weidel (Ralt RT 3/84-VW Brabham Judd) gegen beide durchgesetzt hatte und vor Künster und Scho im Gesamtklassement gewann. Peter Hug (BSR 893-VW Spiess) wurde als GO7-Klassensieger wieder Vierter Gesamt, diesmal vor Werner Fischer (Ralt RT 1-Toyota) und einmal wohl selbst am meisten erstaunten Daniel Hornung – sein Ralt RT 3/83-Toyota hatte das Rennen durchgehalten! In den letzten zwei Kurven des Rennens entschied dahinter diesmal Peter Schmitz (Dallara F 388-Alfa) das permanente Duell um den GO1-Klassensieg mit knallhartem Überholvorgang gegen Roberto Cocciarelli (Dallara F 386-Alfa) für sich, der lauten Beifall auf der „Sachs-Tribüne“ hervorrief. Es folgten Heinz Lange (Dallara F 387-Alfa), der erneute GO3-Klassensieger Jürgen Meyer (FF2000-Reynard SF 86) mit „dem Spaß, mich mit Formel-3-Piloten zu balgen“ und Jochem Sihorsch (F3-Ralt RT 3/84-VW Brabham Judd), der sich auch unter die ersten Zehn der HRA-Gesamtwertung 2018 gefahren hatte. „Ich fahre jetzt das Auto in der dritten Saison,“ erklärte Sihorsch, „machte eineinhalb Jahre lang auch schmerzhafte Erfahrungen. Ich hatte keinerlei Rennerfahrungen, fuhr zuvor lediglich wenige Trackdays mit einem Porsche und begann dann gleich mit einem Formel 3. Es gab Abstimmungsprobleme, ich war fahrerisch auch noch nicht so weit und sammelte zudem erst einmal schlechte Erfahrungen mit ‚Experten‘. Seitdem hilft mir ein befreundeter Kfz-Meister, mit dem ich früher gemeinsam Oldtimer-Rallyes fuhr, wir kauften alle notwendigen Werkzeuge und machen nun alles bis auf die Motoren selbst. Jetzt haben wir das Auto so weit hinbekommen. Ich fahre gern in der HRA, weil hier sehr fair gefahren wird.“

Vergleichsweise ruhig lief der zweite Rennlauf in der zweiten Startgruppe mit den Sports2000 ab, die einmal eingenommenen Positionen schienen geradezu zementiert. Harald Thönnes (Swift DB 2) siegte erneut vor Elio Cocciarelli (Tiga SC 85), der seinen gerade gewonnenen Meistertitel noch einmal mit einem sauberen Rennlauf krönte, Harald Schmeyer (Lola T 492), Kevin Overman (Royale RP 37) Friedhelm Stolzer (Swift DB 2) und Dennis Rönz (Reynard 88 S). Thönnes hatte also tatsächlich beide Rennläufe gewonnen - so knapp war noch die Titelentscheidung zugunsten Elio Cocciarellis…

 

Die Bilder vom Wolfgang Müller sind auf unserer Facebook Seite online:

https://www.facebook.com/pg/HRA-Historic-Racecar-Association-27892046442...

weitere Bilder von Nico Niedermann in seinem Flickr Album:

https://www.flickr.com/photos/142804885@N03/albums/72157699444838342