Race Festival Spa, Ergebnisse, Punkte, erste Bilder

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22. Juli 2016 - 24. Juli 2016

So, jetzt ist auch das Saison Highlight von vielen schon wieder vorbei.

Das Wetter und die Organisation haben etwas für Chaos gesorgt, aber wir hoffen trotzdem das Ihr viel Spass hattet.

Die Ergebnisse sind Online, aktuelle Punktestände sind jetzt auch schon ausgerechnet und veröffentlicht.

Die ersten Bilder sind auf unserer Facebookseite online:

https://www.facebook.com/HRA-Historic-Racecar-Association-278920464421/p...

 

Hier der Rennbericht:

„Ich dachte, mich tritt ein Pferd!“

 

Text: Erich Kahnt

 

Die vierte Runde zur HRA-Meisterschaft, das „Youngtimer Festival Spa“, wartete von der Nennliste her auch in der Spitze des Starterfeldes noch einmal mit qualitativen Veränderungen zu Oschersleben und zur  Historic Trophy Nürburgring auf – noch mehr Konkurrenz im Kampf um die Gesamtsiege in den Rennläufen war angesagt. So meldete sich auf der „Ardennen-Achterbahn“ der Italiener Valerio Leone mit seinem 78er Formel-3-March 783-Toyota Novamotor wieder zurück, der zweifache Gesamtsieger beim Saisonauftakt in Hockenheim. Der 62-jährige Walter Hoffmann wiederum, der am Nürburgring pausiert hatte, war hier von seinem Formel-3-Ralt RT 1-Toyota Novamotor in ein deutlich moderneres Gefährt, den Formel-3-Dallara F 386-Alfa Novamotor umgestiegen.

 

Hoffmann blickt auf eine überaus erfolgreiche Karriere als Motorrad-Rennfahrer zurück zwischen 1974 und 2000 mit solchen Highlights wie Deutscher Vizemeister 500 ccm 1976, Deutscher Meister 350 ccm 1980, WM-Vierter in der TT-Weltmeisterschaft F2 1984/85, Deutscher Rundstreckenpokal-Sieger 1999 sowie Sieger Classic Rennen Daytona in den Jahren 1997 bis 2000. Im Historischen Motorsport auf vier Rädern war er auf einem Martini Mk 31 bereits 2004 HRA German Open-Sieger in der Historischen Formel 3 und 2005 in der Französischen Historischen F3-Meisterschaft Erster der Klasse C5, darüber hinaus im selben Jahr auf einem March 712 M Dritter der Gesamtwertung in der Historischen Formel-2-EM „Jochen Rindt Trophy“. Und Motorrad-Rennfahrern sagt man auch schon einmal nach, sie wären gemeinhin gute Regen-Piloten…

 

Spa-Francorchamps ist bei den allermeisten Rennfahrern auch in dieser Szene sehr beliebt, die in den 20er Jahren einmal aus öffentlichen Landstraßen konzipierte Natur-Arena hat auch durch die aus Sicherheitsgründen notwendige Verkürzung 1979 sowie den Ausbau der Strecke inklusive Sperrung für den öffentlichen Verkehr kaum etwas von ihrem ursprünglichen Charakter und den damit verbundenen Herausforderungen verloren. Das Qualifying offenbarte in der Spitze eine sehr hohe Konkurrenzdichte, zwischen den Rundenzeiten des Ersten und Zehnten in der Gesamt-Reihenfolge lagen gerade einmal 4,5 Sekunden, das sind auf diesem Sieben-Kilometer-Kurs „keine Entfernungen“.

 

Und in seinem erst zweiten Formel-3-Rennen eroberte das „HRA-Küken“, der Däne Christian Olsen im Formel-3-Martini Mk 39-Alfa Romeo, schon am Nürburgring in Startreihe eins, mit 2.36,033 Minuten (Schnitt 161,6 km/h) die Pole Position. Auf den nächsten Startplätzen: Valerio Leone/March 783-Toyota Novamotor (2.36,809), Stefan Scho/Ralt RT 3/84-VW Spiess (2.37,165), Walter Hoffmann/Dallara F 386-Alfa Novamotor (2.37,295), Vater Tom Olsen/Martini Mk 39-Alfa Romeo (2.37,957), Daniel Hornung/Ralt RT 3/83-Toyota Novamotor (2.38,840), die Nürburgring-Sieger Falk Künster/GRD 374-Toyota Novamotor (2.39,828) und Michael Ringström/March 753-Toyota Novamotor (2.40,123), dann Stefan Krämer im Reynard SF 84 als diesmal Schnellster in der GO 3 (2.40,205) und dessen Klassenkonkurrent Helmut Hess im Reynard SF 88 (2.40,522). Der amtierende HRA-Meister Harald Schmeyer war als 13. in der Gesamtreihenfolge mit seinem Lola T 492 noch klar vorn in der Sports2000-Kategorie GO 6 (2.45,279) vor Martin Hörter im Lola T 590 (2.48,557).

 

Als der erste Rennlauf gestartet wurde, setzte leichter Regen ein, der in der Folge aber nicht mehr nachließ. Nach etwa zwei Rennrunden musste bereits das Safety Car auf die Strecke hinaus, zu diesem Zeitpunkt lag Walter Hoffmann (Dallara F 386-Alfa Novamotor) schon vorn, es folgten Valerio Leone (March 783-Toyota), Michael Ringström (March 753-Toyota), Christian Olsen (Martini Mk 39-Alfa Romeo), Stefan Scho (Ralt RT 3/84-VW Spiess) und Falk Künster (GRD 374-Toyota Novamotor). „Da hatte ich schon ein haariges Erlebnis mit Christian Olsen hinter mir“, berichtete Stefan Scho, starker Dritter in beiden Qualifying-Läufen, nachher. „Oben auf der Geraden hinter ‚Eau Rouge‘ war ich schon links neben ihm, als er herüber zog und ich ausweichend mit zwei Rädern von der Strecke musste – er hat sich aber entschuldigt, er hätte mich übersehen.“ Später riss an Schos Auto dann der Gaszug, „ein Teil, das vielleicht zwei Euro kostet.“

 

Als das Safety Car die Strecke wieder verließ, war sich Martin Hörter, im Sports2000-Lola T 590 in der GO 6-Klasse dicht hinter Harald Schmeyer an zweiter Stelle liegend, nicht sicher, wie lange das Rennen noch dauern würde. „Ich hatte mir gedacht, ‚Häng dich an Harald Schmeyer, das ist ein ausgesprochener Spa-Spezialist‘, und hatte mir schon zwei, drei Stellen ausgesucht, wo ich ihn eventuell packen könnte. Als

die Strecke wieder freigegeben wurde, entschied ich mich für sofortigen Angriff. Auf der Geraden hinter ‚Eau Rouge‘ liefen wir beide auf einen langsamen Nachzügler auf, der brav in der Mitte der Fahrbahn fuhr. Harald entschied sich für rechts vorbei, ich für links, und das war für die folgende Schikane die bessere Position, so ging ich in Führung. Es war aber erst die vorletzte Runde, und so musste ich noch eine Runde bis ins Ziel um den Sieg zittern, da ich jederzeit mit seinem Konter rechnete.“ Es war bereits sein vierter GO 6-Klassensieg in laufender Saison. „Ich fahre aber grundsätzlich gern im Regen. Kritische Passagen sind die Doppel-Links ‚Pouhon‘, die ist der Hammer, die fällt nachher leicht nach außen ab, auch ‚Blanchimont‘ ist im Regen spannend, hier sollte man nicht rechts auf den grün lackierten Teil geraten, sonst ist der Abflug vorprogrammiert.“

 

An der Spitze lag Walter Hoffmann im Dallara F 386-Alfa in der vorletzten Runde schon mit rund zwölf Sekunden Vorsprung vorn und hatte gerade vor der „Bus Stop“- Schikane noch einen überrundeten blauen Formel Ford überholt. „Nach der Safety Car-Phase fuhr ich sofort wieder Vorsprung heraus und wollte nur noch das Rennen sicher nach Hause fahren“, berichtete er nachher aufgeregt. „Ich hatte den Formel Ford schon locker passiert, lenkte nach rechts in die Schikane ein, dann nach links, als ich dort im Scheitelpunkt von hinten einen Stoß bekomme…ich dachte, mich tritt ein Pferd! Der war mit blockierten Rädern in mich hinein gefahren. Ich stellte ihn nach dem Rennen zur Rede, aber er erklärte doch tatsächlich, er könne doch wohl auch sein eigenes Rennen fahren und kämpfen – aber wieso mit mir, dem Führenden im Gesamtklassement? Das versteht kein Mensch!“

 

So sicherte sich äußerst knapp Valerio Leone im March 783-Toyota mit nur 0,2 Sekunden vor Michael Ringström im March 753-Toyota Novamotor den Gesamtsieg, 3,2 Sekunden hinter Leone kam Vater Tom Olsen auf dem Martini Mk 39-Alfa Romeo auf dem letzten Podiumsplatz ins Ziel, weitere 1,2 Sekunden dahinter der Pechvogel Walter Hoffmann im Dallara. Falk Künster wurde Fünfter Gesamt, dann folgte die hart kämpfende Spitzengruppe der Klasse GO 3, hier siegte diesmal Stefan Krämer im Reynard SF 84, 1,4 Sekunden vor Helmut Hess (Reynard SF 88) und 3,4 Sekunden vor Roberto Cocciarelli im Swift DB 3.

 

Zwischen den Rennläufen wurde dann Marcel Biehl als Organisator der HRA-Rennserie zur Rennleitung beordert, um etwas mehr Disziplin ins Starterfeld zu bringen, Einhaltung der Startaufstellung, Überholen unter Gelb, das halbe Programm war Thema. „Wir haben dann noch einmal eine Fahrerbesprechung durchgeführt“, erzählte Marcel Biehl. „Und haben die Fahrer nochmals an die Einhaltung der Disziplin erinnert, besonders beim Start.

 

Prompt ging es beim zweiten Rennlauf, der am Sonntag noch auf nasser beziehungsweise feuchter Fahrbahn gestartet wurde, gesittet zu. „Ich hatte dann gleich in der Einführungsrunde hinter dem Pace Car eine Schrecksekunde, als das Gaspedal auf Vollgas hängen blieb und ich nur noch die Zündung ausschalten konnte“, schilderte Walter Hoffmann nachher. „Ich überlegte noch, ob ich zur Seite fahren sollte, um die anderen nicht zu behindern, da funktionierte es wieder besser. Ungefähr auf Höhe der ‚Bus Stop‘-Schikane kam das Pedal dann schon zu Zweidritteln zurück, also entschied ich mich für den Start.“

 

Nahezu alle starteten mit Regenreifen, aber Stefan Scho im Ralt RT 3/84-VW Spiess pokerte auf Slicks – und verlor heftig. Auf einer feuchten Stelle geriet er ins Schleudern, schlug mit dem Heck zuerst ein, wobei auch die Wagenfront stärker beschädigt wurde. Je mehr Vertrauen er in sein Gaspedal empfand, umso mehr tigerte in der Folge Walter Hoffmann nach vorn, von Platz vier auf zwei, zwei Runden vor Schluss bremste er auch noch Valerio Leone im March 783-Toyota aus und siegte mit 2,3 Sekunden Vorsprung vor dem Italiener, „mit total abgefahrenem linken Vorderreifen, aber das ging den anderen ja ähnlich.“ Falk Künster im GRD 374-Toyota wurde Dritter vor Tom Olsen im Martini Mk 39-Alfa Romeo. Diesmal schon auf Platz fünf Gesamt rangierte der erneute Klassensieger GO 3, Stefan Krämer im Reynard SF 84, der in Lauf zwei seine Klassenkonkurrenten Helmut Hess (Reynard SF 88) und Roberto Cocciarelli deutlicher hinter sich ließ. Nach hartem Duell besiegte Martin Hörter im Lola T 590 in der Klasse GO 6 Harald Schmeyer im Lola T 492 noch einmal, aber äußerst knapp mit nur 0,8 Sekunden Vorsprung. „Mein Wunsch ist, am Saisonende den dritten Tabellenplatz einzunehmen,“ kommentierte er noch, „ganz vorn überlasse ich den jungen Leuten, ich bin ja schon 52.“